Zum Inhalt springen

Familienverbände im Saarland

Landesarbeitsgemeinschaft
der Familienverbände im Saarland

Bausteine für eine gute Familienpolitik

Familien stärken in der Erziehungskompetenz

Wir sehen:
Familien leisten Erhebliches im Erziehungsalltag und in der Pflege von Angehörigen. Hier stellen sich für Familien neue Belastungen und Herausforderungen. Die Rahmenbedingungen für das Erfüllen dieser Aufgaben haben sich nicht verbessert.
 
Wir fragen:
Welche Netzwerke und Institutionen, die Familien stützen und begleiten, nehmen diese Aufgaben wahr? Wie sind sie im Saarland im Rahmen einer familienpolitischen Gesamtkonzeption der Landesregierung eingebunden?
 
Wir fordern:

  • finanzielle Sicherung und Ausbau von Familienberatungsstellen und Familienbildungsstätten
  • Unterstützung von besonders belasteten Familien durch Gemeinwesenarbeit und ein flächendeckendes Netz sozialer Dienste
  • SchulsozialarbeiterInnen und SchulpsychologInnen für alle saarländischen Schulen

Familien stärken in der Bildungskompetenz

Wir sehen:
In unserer komplexer werdenden Gesellschaft wird es immer früher notwendig, mit Bildungsprozessen zu beginnen. Der Erwartungsdruck an und von Eltern steigt; Kinder sollen immer früher alles können.

Wir fragen:
Sind die Bildungsstandards von ErzieherInnen und LehrerInnen auf dem neusten fachlichen Kenntnisstand? Können sie in Zusammenarbeit mit den Eltern die Lebenstüchtigkeit der Kinder wirksam stärken?

Wir fordern:

  • Qualitätssicherung und Reformen in der Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte für den Vorschul- und Schulbereich
  • verpflichtende Fort- und Weiterbildung der Fachkräfte
  • Abschaffung der Elternbeiträge für vorschulische Einrichtungen
  • kleinere Gruppen in Kindergärten und kleinere Klassen in Schulen
  • ein Konzept zur Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Schulen

Familiengerechte Arbeitswelt

Wir sehen:
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zum gesellschaftlichen Anliegen erster Priorität geworden. Die Zyklen von Erwerbstätigen und Familienleben passen immer weniger zueinander.
Die Anforderungen aus der Erwerbsarbeit stehen in eklatantem Widerspruch zu dem, was Familien brauchen.
Frauen sind so gut ausgebildet wie noch nie. Wirtschaft und Familien sind oft auf die Erwerbstätigkeit von Frauen angewiesen. Arbeitslosikeit ist nach wie vor eine der größten Belastungen für Familien.
 
Wir fragen: Weshalb wird immer noch davon ausgegangen, dass sich Familien an den Erfordernissen der Arbeitswelt auszurichten haben und nicht umgekehrt?
 
Wir fordern:

  • familienverträgliche Arbeitsbedingungen:
    die Rahmenbedingungen müssen so verbessert werden, dass Frauen und Männer verstärkt Familientätigkeiten übernehmen können
  • vorbildliche Arbeitszeitmodelle für Eltern in den Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes
  • die Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Subventionierung nur an familienfreundlich zertifizierte Betriebe

Kinderbetreuungseinrichtungen

Wir sehen:
Die geänderten Erwerbsbiographien von Frauen machen eine verstärkte Betreuung der Kinder notwendig. Je höher die Frauen-Erwerbsquote, je besser und qualitativer die Betreuungssituation der Kinder, desto mehr Kinder werden geboren. Je höher der Bildungsstandard der Frauen, desto geringer ist die Kinderzahl (45 Prozent der Akademikerinnen haben keine Kinder).
 
Wir fragen:
Wann wird es im Saarland ein ausreichendes Angebot an Kindererziehungs-Einrichtungen geben, das den unterschiedlichen Notwendigkeiten der Familien gerecht wird?
 
Wir fordern:

  • den wohnortnahen Ausbau von qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Betreuungseinrichtungen für Kinder unter drei und über sechs Jahren in für Eltern finanzierbarer Form
  • Ausbildungsmöglichkeiten und soziale Absicherung für Tageseltern, die gleichzeitig für familien finanzierbar sind
  • ein bedarfsgerechtes, flächendeckendes und beitragsfreies Angebot an Ganztagsschulen bei dem Unterricht, pädagogische Förderangebote, Freizeitaktivitäten und pädagogisch betreute Hausaufgabenhilfe in lerngemäßen Rhythmen abwechseln